Die Bundesliga wurde gestern Abend in Aufruhr versetzt, nachdem Berichte auftauchten, dass Borussia Mönchengladbach einen überraschenden Versuch unternommen hat, VfB-Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß an den Borussia-Park zu locken. Der Vorstoß kommt nur wenige Stunden, nachdem Gladbach offiziell die Trennung von Gerardo Seoane bekanntgegeben hatte, der nach einer Serie enttäuschender Ergebnisse und wachsender Unruhe innerhalb der Mannschaft entlassen wurde.
Für viele im deutschen Fußball ist der Anruf bei Hoeneß sowohl überraschend als auch bezeichnend. Der 41-Jährige steht im Zentrum des Stuttgarter Aufschwungs: Er führte den VfB in der vergangenen Saison von der Abstiegsgefahr zu einer der dynamischsten und furchtlosesten Mannschaften der aktuellen Spielzeit. Sein Fokus auf aggressives Pressing, flüssige Offensiv-Übergänge und das Vertrauen in junge Spieler hat Stuttgart zu einem Publikumsliebling – und zum Albtraum der Gegner – gemacht.
Gladbach hingegen sucht seit den Abgängen von Marco Rose und Adi Hütter nach einer klaren Identität. Seoanes Amtszeit war geprägt von Inkonstanz und häufigen Konzentrationsaussetzern, wodurch die Fohlen im Mittelfeld der Tabelle ins Trudeln gerieten. Unter dem Druck der Fans, mehr Ambition und Richtung zu zeigen, scheint die Vereinsführung nun entschlossen, einen mutigen Schritt zu gehen.
In Stuttgart sorgt der Ansatz jedoch für Empörung. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth soll Hoeneß als „unantastbar“ betrachten und ihn als Schlüsselfigur des langfristigen Projekts ansehen. Ein Verlust in dieser Phase würde nicht nur die sportliche Entwicklung gefährden, sondern auch die Stabilität in der Kabine bedrohen, wo der Coach großes Vertrauen genießt.
Auch die Fans meldeten sich lautstark zu Wort. In den sozialen Netzwerken brach über Nacht ein Sturm der Entrüstung los – viele forderten Hoeneß zur Treue auf. „Er hat hier etwas Besonderes aufgebaut“, schrieb ein Anhänger. „Ein Wechsel zu einem schwächelnden Gladbach würde überhaupt keinen Sinn ergeben.“
Für Hoeneß selbst ist die Situation heikel. Zwar hat er bereits in der Vergangenheit Sympathien für die Tradition und Jugendarbeit der Borussia geäußert, gleichzeitig weiß er jedoch um die Dynamik, die er in Schwaben geschaffen hat. Insider berichten, dass er sich aktuell voll auf die kommenden Spiele des VfB konzentriere und bislang keine konkreten Gespräche geführt habe.
Doch die Spekulationen reißen nicht ab. Während Gladbach dringend Stabilität sucht und Stuttgart um seinen Erfolgstrainer kämpft, könnten die nächsten Tage entscheidend werden. Klar ist: Das Trainer-Karussell der Bundesliga hat gerade eine neue, dramatische Wendung genommen.