Was als eines der spannendsten Bundesliga-Duelle der Saison begann, endete in einer Nacht voller Gewalt und Zerstörung in Berlin. Union Berlin besiegte Eintracht Frankfurt in einem atemberaubenden Spiel mit 4:3, doch die Szenen nach Abpfiff rückten das Sportliche in den Hintergrund.
Das Spiel selbst war ein emotionales Auf und Ab. Union ging früh mit 2:0 in Führung, ehe Frankfurt noch vor der Pause ausgleichen konnte. In der zweiten Halbzeit lieferten sich beide Mannschaften ein spektakuläres Hin und Her. Die Entscheidung fiel in der 88. Minute, als Unions Stürmer den Siegtreffer erzielte – grenzenloser Jubel bei den Heimfans.
Doch die Freude verwandelte sich schnell in Chaos. Direkt nach dem Schlusspfiff eskalierte die Stimmung im Gästeblock der Frankfurter. Laut Polizeiangaben wurden Pyrotechnik gezündet und Einsatzkräfte beleidigt. Innerhalb weniger Minuten schlugen die Proteste in offene Gewalt um: Flaschen und andere Gegenstände flogen, und die Unruhen verlagerten sich auf die Straßen rund um die Alte Försterei.
Polizisten in voller Schutzausrüstung versuchten, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Augenzeugen berichteten von einem „Meer aus Rauch und Feuer“ vor den Stadiontoren. Fackeln wurden auf Einsatzkräfte geworfen, Fahrzeuge beschädigt, Schaufenster eingeschlagen. Der Verkehr im Stadtteil Köpenick kam zeitweise völlig zum Erliegen.
Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter auch Polizisten und Stadionmitarbeiter. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Dutzende Personen wurden festgenommen, die Ermittlungen laufen. Die Berliner Polizei sprach von einem „gezielten Angriff auf die öffentliche Ordnung“.
Union Berlin zeigte sich enttäuscht, dass der wichtige Sieg durch die Ausschreitungen in den Hintergrund rückte. Die Eintracht-Führung distanzierte sich klar von den Vorfällen und betonte, dass „eine kleine Minderheit“ verantwortlich sei. Man werde eng mit den Behörden kooperieren.
Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kündigte an, die Ereignisse zu prüfen. Mögliche Konsequenzen reichen von hohen Geldstrafen über Teilausschlüsse von Zuschauern bis hin zu Punktabzügen.
Ein Abend, der sportlich als Sieben-Tore-Spektakel hätte in Erinnerung bleiben können, wird nun von Bildern geprägt, die Krawalle, brennende Pyrotechnik und Straßenschlachten im Herzen Berlins zeigen.
