– Eine frische Welle der Begeisterung schwappt derzeit durch den deutschen Frauenfußball, und im Zentrum dieser Entwicklung steht das Frauenteam des 1. FC Union Berlin. Was einst eine stille Geschichte langsamen Aufbaus war, hat sich in dieser Saison der Women’s Super League zu einer der spannendsten Erzählungen entwickelt.
Jedes Heimspiel gleicht inzwischen einem Fest. Tausende Fans, die schon seit Jahren das Stadion An der Alten Försterei für die Männermannschaft füllen, bringen nun die gleiche Energie und Hingabe zu den Spielen der Frauen. Schals werden hochgereckt, Gesänge hallen durch das Stadion, rot-weiße Fahnen wehen über den Tribünen. Für die Spielerinnen ist dieses Erlebnis elektrisierend. „Es ist nicht mehr nur Fußball; es ist eine Gemeinschaft, die zusammenkommt“, sagte Kapitänin Lea Schneider nach dem jüngsten 3:1-Sieg gegen einen Topgegner.
Dieser Aufschwung kommt nicht von ungefähr. Der Verein hat gezielt in das Frauenprogramm investiert – mit verbesserten Trainingsbedingungen, erweiterter Fitnessbetreuung und einem engagierten Trainerstab, der taktische Disziplin mit offensiver Spielfreude verbindet. Trainer Martin Berger lobt den Hunger seiner Mannschaft: „Die Frauen zeigen Tag für Tag unglaubliche Leidenschaft. Sie beweisen, dass der Union-Geist nicht nur einer Seite des Vereins gehört – er ist das Herz von Köpenick.“
Der Erfolg von Union wird nicht nur auf dem Platz sichtbar, sondern auch daneben. Lokale Schulen und Jugendvereine melden Rekordzahlen an Mädchen, die sich für Fußball anmelden – inspiriert von Spielerinnen, die sie inzwischen als Vorbilder sehen. Stürmerin Jana Reimann, die in drei Spielen hintereinander traf, ist mittlerweile ein bekannter Name unter jungen Fans.
Die Wirkung reicht über Berlin hinaus. In ganz Deutschland nehmen Kommentatoren aufmerksam wahr, wie es dem Verein gelingt, Fans aus allen Lebensbereichen zu vereinen. In einer Liga, in der viele Teams noch immer um Zuschauer kämpfen, setzt Union Berlin Frauen neue Maßstäbe.
Der Blick nach vorn bleibt auf Konstanz gerichtet. Eine Qualifikation für die Champions League, einst ein ferner Traum, ist nun greifbar nah. Doch in Köpenick geht es nicht nur um Trophäen. Es geht um Identität, um Widerstandskraft und darum zu zeigen, dass Frauenfußball ins Zentrum der Sportbühne gehört.
Wenn Woche für Woche der Schlusspfiff ertönt, hallen die Rufe „Eisern Union!“ durchs Stadion – lauter als jedes Ergebnis. Die Frauen von Union Berlin sind gekommen, um zu bleiben, und sie prägen die Zukunft des deutschen Fußballs neu.