Geschichte wurde in leuchtendem Rot und Weiß geschrieben. Der FC Bayern München hat unter der klugen Führung von Vincent Kompany seinen Namen in die Geschichtsbücher des europäischen Fußballs eingraviert – als erster Verein in Europas Top-5-Ligen, der eine Saison mit zehn Siegen in Folge eröffnet. Die bayerischen Giganten, ohnehin ein Synonym für Erfolg, haben unter einem Trainer, an dem viele zweifelten, neues Leben und neue Energie gefunden.
Als Kompany im Sommer das Amt übernahm, war die Skepsis groß. Ein junger Trainer, der gerade aus den Herausforderungen des englischen Fußballs kam, galt als Risiko für einen Klub, der an große Namen gewöhnt ist. Doch nur zehn Spiele später haben die Münchner nicht nur ihre Kritiker verstummen lassen – sie tun es mit einem Fußball, der Disziplin, Dynamik und kreative Furchtlosigkeit vereint.
Kompanys Philosophie hat dem Bayern-Spiel eine neue Balance verliehen. Die Defensive – angeführt vom wiedererstarkten Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano – steht wie ein Bollwerk, während das Mittelfeld-Duo Joshua Kimmich und Jamal Musiala die Spiele mit klinischer Präzision lenkt. Im Angriff blüht Harry Kane weiter auf: Torgefährlich, spielintelligent und stets an der richtigen Stelle.
Doch das wohl beeindruckendste Merkmal dieses Bayern-Teams ist seine Einheit. Eitelkeiten und Selbstzufriedenheit, die frühere Generationen manchmal prägten, sind verschwunden. Stattdessen herrscht ein kollektiver Hunger – ein Gefühl, dass jeder Spieler seine Rolle in einem größeren Ganzen kennt. „Wir spielen füreinander, und genau das macht uns gefährlich“, sagte Kompany nach dem 3:0-Sieg über Borussia Dortmund, der den historischen zehnten Erfolg perfekt machte.
Über Taktik hinaus ist Kompanys Einfluss vor allem psychologisch. Seine ruhige Autorität und klare Kommunikation haben Glauben geschaffen – besonders bei jungen Talenten wie Mathys Tel und Aleksandar Pavlović, die unter seiner Führung regelrecht aufblühen. Bayern spielt mit Freude, Intensität und Zielstrebigkeit – eine Kombination, die gleichzeitig modern und zeitlos wirkt.
Ganz Europa schaut nun nach München und fragt sich: Beginnt hier eine neue Bayern-Ära? Zehn Siege in Serie könnten nur der Anfang sein. Die Meisterschaft scheint schon jetzt greifbar nahe, doch Kompany denkt weiter. „Rekorde sind schön“, sagte er mit einem Lächeln, „aber unsere Geschichte hat gerade erst begonnen.“
Wenn dieser Start ein Vorgeschmack ist, könnte diese Geschichte das Verständnis von Dominanz im europäischen Fußball neu schreiben.