– Ein bahnbrechendes Meeres-Restaurationsprojekt hat die einst geschwächten Ökosysteme vor der Südküste Portugals in ein blühendes Unterwasserparadies verwandelt. Die Initiative namens BluePulse Reefs vereint 3D-Drucktechnologie, Meeresbiologie und KI-gestützte Überwachung, um Korallenökosysteme wiederaufzubauen, die jahrzehntelang unter Verschmutzung und steigenden Wassertemperaturen gelitten haben.
Das vor drei Jahren von einem Konsortium europäischer Forscher und Umweltorganisationen gestartete Projekt hatte das Ziel, die komplexen Strukturen natürlicher Korallenriffe mithilfe biologisch abbaubarer Materialien nachzubilden, die mit Kalziumkarbonat angereichert sind. Die neuesten Daten zeigen einen Anstieg der marinen Artenvielfalt um 45 % entlang der Algarve-Küste seit Beginn der Installationen.
„Wir erleben die Widerstandsfähigkeit des Ozeans hautnah“, erklärte Meeresökologin Dr. Sofia Mendes, leitende Wissenschaftlerin des Projekts. „Fischarten, die jahrelang verschwunden waren, kehren zurück, und das Korallenwachstum übertrifft alle Erwartungen.“
Die 3D-gedruckten Korallenstrukturen, liebevoll Öko-Skelette genannt, sollen nicht nur Meereslebewesen anlocken, sondern sich auch dynamisch an Umweltveränderungen anpassen. Mit KI-Sensoren ausgestattet, sammeln sie kontinuierlich Daten über Wassertemperatur, Säuregehalt und Sauerstoffniveau und übermitteln diese an Forschungszentren in Lissabon und Barcelona. Mithilfe adaptiver Algorithmen passt das System seine Mikroschichten automatisch an, um optimale Bedingungen für Korallenansiedlung und Larvenwachstum zu schaffen.
Die örtlichen Fischergemeinden, die anfangs skeptisch waren, haben das Projekt inzwischen begeistert aufgenommen. „Wir hatten Angst, dass das neue Einschränkungen bedeutet“, gab der Fischer Rui Santos aus Lagos zu. „Aber jetzt erholen sich die Fischbestände, und unsere Fänge sind gesünder. Das gibt uns allen neue Hoffnung.“
Das portugiesische Umweltministerium kündigte an, BluePulse Reefs bis 2027 auf die Azoren und Madeira auszuweiten und bezeichnete das Projekt als Modell für nachhaltige Meeresinnovation. Auch die Europäische Union prüft derzeit eine breitere Umsetzung im gesamten Mittelmeerraum.
Umweltorganisationen feiern die Initiative als seltene Erfolgsgeschichte des Meeresschutzes. „Das beweist, dass Technologie den Planeten heilen kann, wenn sie von Wissenschaft und Gemeinschaftsgeist geleitet wird“, sagte Léa Dupont von Greenpeace Europa.
Während die Sonne über dem Atlantik untergeht, berichten Taucher von einem Kaleidoskop des Lebens unter den Wellen – von leuchtenden Papageienfischen bis zu kleinen Oktopussen, die in den künstlichen Korallen Zuflucht finden. Der Ozean, so scheint es, atmet wieder.
