München bebt. Kein Tor, kein Titel, kein Transfer – es ist Jamal Musiala, der an diesem Freitagvormittag das Herz der Stadt neu zum Schlagen bringt. Nach 105 Tagen Leidenszeit, nach unzähligen Stunden Reha, nach Wochen der Ungewissheit betritt der 22-Jährige endlich wieder den Rasen an der Säbener Straße – und ganz München hält den Atem an.
Schon als Musiala das Trainingsgelände verlässt, begleitet ihn ein leises Raunen, das sich innerhalb von Minuten in ein Jubelgewitter verwandelt. Hunderte Fans haben sich versammelt, viele mit Plakaten, manche mit Tränen in den Augen. Als der Offensivkünstler lächelnd Richtung Trainingsfeld trabt, fliegen die ersten Gesänge durch die Luft: „Jamal, Jamal, unser Zauberfuß!“
Die Sonne scheint, als wüsste sie, dass dieser Tag ein besonderer ist. Nach seiner Muskelverletzung, die ihn über drei Monate außer Gefecht setzte, sieht Musiala aus, als wäre er nie weg gewesen. Enge Ballführung, elegante Drehungen, dieser federleichte Laufstil – alles wieder da. Und als er im Trainingsspiel zum ersten Mal abschließt, landet der Ball mit einem sanften Kuss im Winkel. Das ganze Team applaudiert, Trainer Vincent Kompany lächelt zufrieden.
„Es war, als würde ich wieder atmen können“, sagt Musiala später mit glänzenden Augen. „Die Zeit war hart – ich habe gelernt, geduldig zu sein, auf meinen Körper zu hören. Aber jetzt bin ich einfach nur glücklich, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.“
Für die Fans ist seine Rückkehr mehr als nur sportliche Hoffnung – sie ist emotionaler Balsam nach Wochen voller Zweifel und Unruhe. Seit Wochen suchte der Rekordmeister nach Konstanz, nach Magie im Mittelfeld. Jetzt, mit Musiala zurück, scheint alles wieder möglich.
Kapitän Kimmich bringt es auf den Punkt: „Jamal ist unser Herz. Wenn er lacht, lacht die Mannschaft.“
In den sozialen Medien überschlagen sich die Reaktionen. „München atmet wieder“, schreibt ein Fan auf X (vormals Twitter). Ein anderer postet: „Wenn Fußball ein Gedicht ist, dann ist Musiala die schönste Zeile.“
Eines steht fest: Der Junge mit dem Lächeln und den flinken Füßen ist zurück. Und mit ihm die Hoffnung, dass der FC Bayern wieder das wird, was er immer war – ein Team, das Fußball fühlen lässt.