Es gibt Momente, die nicht geplant werden können. Sie entstehen aus purer Emotion, aus Geschichte, aus Liebe. Einer dieser Momente erschütterte am Mittwochabend die Allianz Arena bis in ihre Grundmauern. Es war die 75. Minute im Champions-League-Spiel des FC Bayern gegen den FC Brügge, als plötzlich ein Lied erklang. Erst zögerlich, dann lauter, bis 75.000 Stimmen zu einer einzigen wurden:
„Ich hab von dir geträumt, von unserer Wembley-Nacht!“
Auf der Tribüne – zwischen Fans, Kameras und ehemaligen Mitspielern – saß Arjen Robben. Der Mann, der 2013 mit seinem legendären linken Fuß die Bayern in den Champions-League-Himmel schoss. Der Mann, der den Satz „Jeden Tag Robben!“ zu einer Lebenseinstellung machte. An diesem Abend war er nicht einfach ein Gast. Er war das Herz eines ganzen Vereins, das für einen kurzen Moment wieder schlug, als wäre nie etwas vergangen.
Robben, sichtlich bewegt, kämpfte mit den Tränen. Als das Stadion seinen Namen sang, hob er kurz die Hand, lächelte – dieses scheue, bescheidene Lächeln, das jeder Bayern-Fan kennt – und schüttelte ungläubig den Kopf. Später sagte er im Interview:
„Ich dachte, solche Momente erlebt man nur einmal im Leben – damals in Wembley. Aber heute… heute war es fast noch emotionaler.“
Auf dem Rasen blieb selbst den Spielern die Gänsehaut nicht erspart. Joshua Kimmich, mittlerweile Kapitän, sagte nach dem Spiel:
„Man hat gemerkt, dass Robben nicht nur eine Legende ist, sondern ein Teil von uns. Er hat diesen Verein geprägt – und dieser Verein vergisst nicht.“
Während Bayern am Ende 3:0 gewann, sprach niemand über die Tore. Die sozialen Netzwerke explodierten mit Videos des Chors, Tränen und leuchtenden Handylichtern. „JEDEN TAG ROBBEN“ trendete weltweit.
Und irgendwo zwischen Nostalgie und Stolz, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, spürte man, was Fußball wirklich ist: kein Geschäft, kein Spektakel – sondern pure Emotion.
Ein Lied, ein Moment, ein Mann mit Tränen in den Augen.
Arjen Robben – für immer Bayern.