Ein besonderer Moment in Seoul – Claudio Pizarro und die Magie des Fußballs und Taekwondo
Die Luft über Seoul war erfüllt von Aufregung und Vorfreude, als die rot-weißen Banner des FC Bayern München im Herbstwind flatterten. Die südkoreanische Hauptstadt erstrahlte an diesem Oktobermorgen in leuchtendem Sonnenschein, als der deutsche Rekordmeister seine neue Repräsentanz im Herzen der Metropole eröffnete. Für den feierlichen Anlass hatte der Verein niemand Geringeren als Klublegende Claudio Pizarro entsandt – einen Mann, dessen Name weltweit für Leidenschaft, Fairness und Fußballkunst steht.
Pizarro, charmant wie eh und je, betrat das elegante Gebäude nahe des Stadtteils Gangnam, wo Journalisten, Partner und zahlreiche junge Fans ihn mit Jubel empfingen. In seinem dunkelblauen Anzug, geschmückt mit einer kleinen FC-Bayern-Anstecknadel, verkörperte er die perfekte Verbindung aus sportlicher Eleganz und internationaler Freundschaft. Die neue Bayern-Niederlassung in Seoul soll künftig als Brücke zwischen München und Asien dienen – ein Zentrum für Kooperation, Nachwuchsförderung und kulturellen Austausch.
Nach den offiziellen Worten und der symbolischen Banddurchtrennung stand der emotionale Höhepunkt des Tages bevor. Gemeinsam mit einer Gruppe lokaler Kinder besuchte Pizarro ein Taekwondo-Dojo, das extra für diesen Anlass ausgewählt worden war. Die Kinder, in ihren weißen Doboks und farbigen Gürteln, blickten ehrfürchtig auf den Fußballstar, der mit offenem Lächeln die Matte betrat. „Ich bin heute euer Schüler“, sagte er auf Englisch, begleitet von einem Dolmetscher, und verbeugte sich respektvoll vor dem Meister.
Was folgte, war eine Szene, die selbst den härtesten Sportreporter rührte. Pizarro lernte die Grundbewegungen des Taekwondo: präzise Tritte, kontrollierte Drehungen und die Bedeutung des Gleichgewichts zwischen Körper und Geist. Immer wieder applaudierten die Kinder, wenn der ehemalige Stürmer einen besonders gelungenen Kick zeigte – auch wenn er dabei manchmal ins Stolpern geriet. Die Atmosphäre war erfüllt von Lachen, Respekt und gegenseitiger Bewunderung.
Für die anwesenden Journalisten bot sich ein seltenes Bild: Ein Fußballidol, das seine sportliche Disziplin verließ, um sich der Philosophie einer anderen Kampfkunst hinzugeben. „Fußball und Taekwondo sind gar nicht so unterschiedlich“, erklärte Pizarro später. „Beide erfordern Disziplin, Teamgeist und Respekt. Und beide verbinden Menschen, egal woher sie kommen.“
Am Ende des Trainings erhielt er von den Kindern einen symbolischen weißen Gürtel – als Zeichen der Freundschaft zwischen dem FC Bayern und der südkoreanischen Jugend. Kameras klickten, Lachen hallte durch die Halle, und für einen Moment schien die Welt kleiner, vereinter, friedlicher.
Noch am selben Abend verabschiedete sich Pizarro von Seoul mit einem herzlichen „Gamsahamnida!“ – Danke. Sein nächstes Ziel: Chengdu in China, wo die nächste Station der Bayern-Asienreise wartet. Doch in den Augen vieler Kinder in Seoul wird dieser Tag noch lange weiterleben – der Tag, an dem Fußball und Taekwondo, München und Korea, Legende und Zukunft sich begegneten.
