Gary O’Neil hat entschieden, sich aus dem Auswahlprozess für den Posten des neuen Cheftrainers der Wolverhampton Wanderers zurückzuziehen – eine Nachricht, die in der Premier League für einiges an Aufmerksamkeit sorgt. Nachdem die ersten Gespräche zwischen dem Klub und dem 41-jährigen Coach stattgefunden hatten, galt er als einer der Favoriten für die Nachfolge. Doch nun hat O’Neil selbst einen Schlussstrich gezogen: Ein Comeback bei Wolves sei „zum jetzigen Zeitpunkt nicht die richtige Entscheidung“, heißt es aus seinem Umfeld.
Diese Entwicklung überrascht vor allem deshalb, weil O’Neil zuletzt als stark gefragter Trainer galt. Nach seiner erfolgreichen Arbeit bei Bournemouth, wo er die Mannschaft vor dem Abstieg rettete, und seiner Zeit bei den Wolverhampton Wanderers, die trotz schwieriger Voraussetzungen von vielen Experten positiv bewertet wurde, gilt er als einer der interessantesten jungen englischen Coaches. Dass er den Prozess nun freiwillig verlässt, zeigt, dass er offenbar sehr bewusst abwägt, welche Aufgabe er als nächsten Karriereschritt akzeptieren möchte.
Für Wolves hingegen bedeutet die Absage ein Umdenken im laufenden Auswahlverfahren. Der Verein befindet sich nach dem jüngsten Trainerwechsel in einer delikaten Phase, in der Stabilität dringend benötigt wird. O’Neil galt als Kandidat, der sowohl das Mannschaftsgefüge als auch die Arbeitsstruktur des Vereins bereits kannte – ein Vorteil, der jetzt wegfällt. Wer nun in den Fokus rückt, bleibt offen.
Dass O’Neil den Zeitpunkt für eine Rückkehr als „nicht passend“ beschreibt, lässt mehrere Deutungen zu. Möglicherweise sieht er sportlich oder strategisch keine ausreichende Perspektive. Vielleicht wartet er bewusst auf ein anderes Angebot aus der Premier League – oder sogar aus dem Ausland. Ebenso denkbar ist, dass er nach intensiven Monaten eine Pause einlegen will, bevor er den nächsten Job antritt.
Klar ist jedoch: O’Neil bleibt ein Trainer, der in sehr kurzer Zeit seinen Marktwert enorm gesteigert hat. Sein Name wird auch weiterhin im Umfeld freier oder potenziell frei werdender Trainerposten kursieren. Für Wolves dagegen beginnt die Suche nun erneut – und je länger sie dauert, desto größer wird der Druck, eine überzeugende Lösung zu präsentieren.
Eines steht fest: Diese Entscheidung könnte nicht nur für Wolverhampton, sondern auch für den kommenden Trainerkarussell-Winter von Bedeutung sein.
