Crystal-Palace-Trainer Oliver Glasner kritisiert den Umgang der US-Nationalmannschaft mit Chris Richards
Crystal-Palace-Trainer Oliver Glasner hat sich offen über seine wachsende Frustration im Zusammenhang mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft geäußert. Im Mittelpunkt steht Verteidiger Chris Richards, einer der wichtigsten Spieler in Glasners System. Der österreichische Coach wirft dem US-Team vor, den jungen Innenverteidiger während der Länderspielphasen zu stark zu belasten und nicht ausreichend auf dessen körperliche Verfassung zu achten.
Richards, der seit seinem Wechsel zu Crystal Palace in der Premier League immer mehr Verantwortung übernommen hat, gilt als Schlüsselspieler in Glasners defensiver Struktur. Der 24-Jährige hat sich unter dem ehemaligen Frankfurt-Trainer zu einem verlässlichen Abwehrchef entwickelt – sowohl mit seiner Ruhe am Ball als auch mit seinem taktischen Verständnis. Doch laut Glasner könnte die intensive Nutzung des Spielers durch die US-Nationalmannschaft Richards’ Form und Fitness gefährden.
„Chris ist ein enorm wichtiger Spieler für uns. Aber wenn er von der Nationalmannschaft zurückkehrt, merkt man oft, dass er körperlich erschöpft ist“, soll Glasner gegenüber britischen Medien gesagt haben. „Wir respektieren natürlich, dass er für sein Land spielt – das ist eine große Ehre. Aber es braucht bessere Abstimmung und Kommunikation zwischen Verein und Verband.“
Diese Aussagen spiegeln ein altbekanntes Problem wider: den Konflikt zwischen Klub- und Nationalmannschaften, wenn es um die Belastungssteuerung von Spielern geht. Glasner betont, dass er nicht die Einsätze von Richards an sich kritisiere, sondern die Art und Weise, wie sie gehandhabt werden. Der Trainer wünscht sich einen strukturierteren Austausch zwischen dem medizinischen und sportlichen Personal beider Seiten, um Überlastungen und mögliche Verletzungen zu vermeiden.
Besonders problematisch sei, dass Richards häufig weite Reisen zu den Spielen der US-Auswahl unternehmen müsse. Die langen Flugzeiten, Zeitumstellungen und Trainingsintensitäten führten laut Glasner dazu, dass der Verteidiger bei seiner Rückkehr nach England selten im optimalen Zustand sei. Für den Premier-League-Klub, der derzeit um Stabilität in der Tabelle kämpft, ist das ein ernstes Thema.
Glasners deutliche Worte könnten auch ein Signal an andere Nationalverbände sein, die sich stärker mit der Belastungssteuerung moderner Profis auseinandersetzen müssen. In einer Zeit, in der der Fußballkalender immer dichter wird – mit Länderspielen, internationalen Wettbewerben und Ligaverpflichtungen – geraten die Spieler zunehmend an ihre körperlichen Grenzen.
Fans von Crystal Palace lobten Glasners Offenheit. In den sozialen Medien äußerten viele Verständnis für seine Haltung und betonten, dass die langfristige Gesundheit der Spieler Priorität haben müsse. Einige amerikanische Fans zeigten hingegen Unverständnis und sahen in den Kommentaren eine übertriebene Kritik an der Nationalmannschaft.
Für Glasner bleibt das Ziel klar: Er will Richards schützen – nicht nur für die nächsten Spiele, sondern für dessen gesamte Karriere. „Wir müssen verantwortungsvoll mit unseren Spielern umgehen“, so der Trainer. „Nur wenn Verein und Nationalmannschaft an einem Strang ziehen, kann ein Talent wie Chris Richards sein volles Potenzial ausschöpfen.“
