– Was gestern Abend im Emirates Stadium geschah, fühlte sich für viele Bayern-Fans wie ein Albtraum an, aus dem man viel zu spät aufwacht. Nach 18 ungeschlagenen Pflichtspielen, dem besten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte und einer bis dahin makellos wirkenden Champions-League-Kampagne setzte es für den deutschen Rekordmeister die erste Niederlage der Saison. Mit 3:1 triumphierte ein leidenschaftlich aufspielendes Arsenal über die Münchner – und beendete damit einen Lauf, den kaum jemand so schnell ins Wanken geraten sah.
Dabei hatten die Bayern die Partie lange unter Kontrolle. Die erste Halbzeit war geprägt von hohem Pressing, guter Ballzirkulation und mehreren Torchancen, die jedoch ungenutzt blieben. Arsenal wirkte phasenweise beeindruckt, verteidigte aber entschlossen und wartete auf die entscheidenden Momente. Kurz vor der Pause setzte Lennart Karl schließlich ein echtes Ausrufezeichen: Mit einem satten Schuss aus rund 25 Metern zimmerte der Youngster den Ball unhaltbar in den Winkel. Ein Tor, das nicht nur die mitgereisten Fans in Ekstase versetzte, sondern auch die Dominanz der Münchner unterstrich.
Doch nach Wiederanpfiff drehte sich das Spielbild komplett. Arsenal kam wie ausgewechselt aus der Kabine. Jurrien Timber glich in der 52. Minute per Kopf nach einer Ecke aus. Die Bayern wirkten plötzlich nervös, verloren die Kontrolle im Mittelfeld und mussten nur wenige Minuten später den nächsten Rückschlag hinnehmen: Noni Madueke setzte sich auf dem rechten Flügel durch und traf präzise ins lange Eck – 2:1 für die Gunners.
Die Münchner versuchten, sich zurückzukämpfen, doch Arsenal roch förmlich ihre Unsicherheit. In der 78. Minute sorgte schließlich Gabriel Martinelli für die Vorentscheidung. Nach einem schnellen Konter schob er den Ball eiskalt an Neuer vorbei. Trotz aller Bemühungen und einiger Chancen in der Schlussphase blieb den Bayern der Anschlusstreffer verwehrt.
Trainer und Spieler zeigten sich nach Abpfiff enttäuscht, aber kämpferisch. „Diese Niederlage schmerzt, keine Frage“, sagte Trainer fiktiv. „Aber wir werden daraus lernen. Eine Saison ist kein Sprint.“
Für die Bayern heißt es nun: Wunden lecken, Fehler analysieren – und weitermachen. Die Rekordserie ist vorbei, doch die Saison hat gerade erst begonnen.
