München – Es war ein Abend, der so niemand erwartet hatte. Zum ersten Mal in dieser Saison hat der FC Bayern München in der heimischen Allianz Arena Punkte abgegeben. Nach 90 intensiven Minuten trennte sich der Rekordmeister überraschend mit einem 2:2-Unentschieden vom Außenseiter FC Augsburg, der mit viel Mut, Disziplin und einer klaren taktischen Marschroute auftrat.
Dabei begann alles wie gewohnt. Bayern dominierte von der ersten Minute an das Spielgeschehen, kontrollierte den Ballbesitz und drängte den Gegner tief in dessen Hälfte. Bereits in der 14. Minute brachte Jamal Musiala die Münchner nach einer sehenswerten Kombination in Führung. Die Fans rechneten zu diesem Zeitpunkt mit einem weiteren souveränen Heimsieg, wie man ihn in dieser Saison bereits mehrfach gesehen hatte.
Doch Augsburg zeigte sich unbeeindruckt. Statt sich zurückzuziehen, suchte das Team immer wieder den Weg nach vorne und wurde belohnt. In der 33. Minute nutzte ein schneller Konter eine Unachtsamkeit in der Bayern-Defensive aus, und der Ausgleich fiel durch einen platzierten Schuss ins rechte Eck. Die Allianz Arena verstummte kurzzeitig – ein ungewohntes Bild.
Nach der Halbzeit erhöhte Bayern erneut den Druck. Ein Elfmeter, sicher verwandelt von Harry Kane, brachte die erneute Führung. Doch statt das Spiel endgültig zu entscheiden, ließ der Rekordmeister mehrere Großchancen ungenutzt. Diese Nachlässigkeit rächte sich in der Schlussphase: Augsburg erzielte in der 81. Minute nach einer Ecke den erneuten Ausgleich.
In den letzten Minuten warf Bayern alles nach vorne, doch der Siegtreffer wollte nicht mehr fallen. Der Schlusspfiff wurde von gemischten Reaktionen begleitet – Enttäuschung auf den Rängen, aber auch Respekt für einen kämpferischen Gegner.
Trainer und Spieler zeigten sich nach dem Spiel selbstkritisch. Man habe die Kontrolle verloren und dem Gegner zu viele Räume gelassen, hieß es. Gleichzeitig betonten sie, dass solche Spiele Teil einer langen Saison seien und als Warnsignal dienen könnten.
Trotz des Punktverlusts bleibt Bayern Tabellenführer. Doch der Nimbus der Unbesiegbarkeit in der Allianz Arena ist vorerst dahin – und die Konkurrenz dürfte genau hingeschaut haben.
