„Es könnte Zeit für eine Veränderung sein“ – Leipzig signalisiert das Ende der Ära Timo Werner
Die Zukunft von Timo Werner bei RB Leipzig erscheint zunehmend ungewiss, nachdem die Vereinsführung offen eingeräumt hat, dass eine Trennung für beide Seiten die beste Lösung sein könnte. Einst das Gesicht der Leipziger Offensive und Sinnbild für den sportlichen Aufstieg des Klubs, findet sich der 29-jährige Angreifer inzwischen nur noch in einer Nebenrolle wieder – mit kurzen Jokereinsätzen und immer lauter werdenden Spekulationen über einen Abgang im Winter.
Trotz seiner jüngsten Rückkehr in den Spieltagskader ist es Werner bislang nicht gelungen, sich wieder als feste Größe zu etablieren. Der Konkurrenzkampf in der Offensive ist härter geworden, die taktischen Anforderungen haben sich verändert, und Leipzig setzt zunehmend auf jüngere, dynamischere Optionen. An Werners Professionalität gab es dabei nie Zweifel, doch sein Einfluss auf das Spiel ist spürbar zurückgegangen – eine Realität, die der Verein nun offen anspricht.
Die Aussagen von Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer nach der 1:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen waren bemerkenswert offen. Schäfer lobte Werners vorbildliches Verhalten, machte jedoch gleichzeitig deutlich, dass der Wunsch nach mehr Spielzeit möglicherweise einen Neuanfang notwendig mache. Die Botschaft war eindeutig: Sollte sich Werner für einen Wechsel entscheiden, wird RB Leipzig ihm keine Steine in den Weg legen.
Zusätzliche Brisanz erhält die Situation durch Werners Vertrag, der am Ende der Saison ausläuft. Ohne Entscheidung droht Leipzig, den Stürmer ablösefrei zu verlieren. Ein Transfer im Winter würde dem Klub zumindest noch eine finanzielle Kompensation ermöglichen – und dem Spieler die Chance geben, seine Karriere in einem Umfeld neu auszurichten, das besser zu seinen aktuellen Bedürfnissen passt.
Dabei rückt die Major League Soccer zunehmend in den Fokus. Die MLS hat sich in den vergangenen Jahren zu einem attraktiven Ziel für erfahrene europäische Offensivspieler entwickelt, die eine neue sportliche Herausforderung, ein anderes Lebensumfeld und vor allem eine tragende Rolle suchen. Für Werner könnte ein Wechsel in die USA genau das bieten: regelmäßige Einsatzzeiten, neues Selbstvertrauen und eine Bühne, um den explosiven, direkten Spielstil wiederzufinden, der ihn einst zu einem der gefährlichsten Stürmer Europas machte.
Letztlich liegt die Entscheidung jedoch beim Spieler selbst. Schäfer betonte, dass RB Leipzig bestehende Verträge respektiere und auch weiterhin professionell mit Werner arbeiten werde, sollte er sich für einen Verbleib entscheiden. Doch ein Verbleib würde wohl bedeuten, sich mit einer begrenzten Rolle abzufinden – eine schwierige Perspektive für einen Spieler, der früher das Zentrum der Offensive bildete.
Hinzu kommt die emotionale Komponente. RB Leipzig ist für Werner mehr als nur ein weiterer Verein. Hier reifte er zum Bundesliga-Star, erzielte Tore am Fließband und legte den Grundstein für seinen internationalen Ruf. Sich von diesem Kapitel zu lösen, ist keine leichte Entscheidung. Doch Karrieren im Profifußball werden oft ebenso sehr von Timing wie von Loyalität bestimmt.
Mit Blick auf das anstehende Wintertransferfenster dürfte bald Klarheit herrschen. Ob Werner sich für eine letzte große Herausforderung in Europa entscheidet oder ein neues Kapitel in der MLS aufschlägt – vieles deutet darauf hin, dass seine Zeit bei RB Leipzig sich dem Ende zuneigt. Was einst perfekt zusammenpasste, wirkt nun wie eine Beziehung, die sich überlebt hat.
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