Kreativität gefragt beim BVB: Personalsorgen zwingen Dortmund zu neuen Lösungen
Borussia Dortmund steht in einer heiklen Phase der Saison vor großen Herausforderungen. Verletzungen und Sperren lichten den schwarzgelben Kader spürbar – und treffen den BVB ausgerechnet in einem Abschnitt, in dem Stabilität, Tempo und Automatismen besonders gefragt sind. Mit Waldemar Anton fehlt ein wichtiger Baustein in der Defensive, doch er ist längst nicht der einzige Ausfall, der Trainerstab und Mannschaft zum Umdenken zwingt.
Die Abwehr ist aktuell das größte Sorgenkind. Anton, der mit seiner Physis, Zweikampfstärke und Ruhe am Ball für Ordnung sorgen sollte, hinterlässt eine Lücke, die nicht eins zu eins zu schließen ist. Weitere personelle Engpässe erhöhen den Druck, weshalb Trainer und sportliche Leitung kreative Lösungen entwickeln müssen. Positionswechsel, flexible Ketten und taktische Anpassungen rücken stärker in den Fokus als noch zu Saisonbeginn.
Gleichzeitig darf der BVB seine größte Stärke nicht verlieren: das Tempo im Umschaltspiel. Gerade über die Außen und im zentralen Mittelfeld lebt Dortmund von Dynamik und Tiefenläufen. Fehlen Stammkräfte, steigt die Verantwortung für junge Spieler und Ergänzungsspieler deutlich. Für Talente aus der zweiten Reihe eröffnet sich die Chance, sich auf großer Bühne zu zeigen – allerdings ohne den Schutz eines eingespielten Umfelds.
Offensiv setzt Dortmund daher verstärkt auf variable Rollenverteilungen. Statt klarer Positionszuordnung sollen Beweglichkeit und Pressingintensität gegnerische Schwächen offenlegen. Das birgt Risiken, kann aber auch neue Impulse freisetzen und den Gegner vor ungewohnte Aufgaben stellen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, wie widerstandsfähig der Kader wirklich ist. Klar ist: Der BVB muss enger zusammenrücken, taktisch flexibel bleiben und mental stark auftreten. Gelingt es, die Ausfälle kollektiv aufzufangen, kann aus der personellen Not sogar neue Stärke entstehen – scheitert man daran, droht der Anschluss an die sportlichen Ziele verloren zu gehen.
