Der FC Bayern München startet am Mittwochabend mit einem echten Kracher in die neue UEFA-Champions-League-Saison: Im heimischen Allianz Arena wartet der FC Chelsea. Die deutschen Rekordmeister gehen mit viel Selbstvertrauen in das Duell – sowohl aufgrund ihrer Historie als auch wegen der aktuellen Form.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten zählt Bayern zu den konstantesten Kräften Europas in der Gruppenphase. Seit der Abschaffung der zweiten Gruppenphase in der Saison 2003/04 haben die Münchner 93 ihrer 128 Partien gewonnen – eine beeindruckende Siegquote von 73 Prozent. Besonders bemerkenswert ist die Serie von 21 Auftaktsiegen in Folge in der Champions League, zuletzt unterstrichen durch das 9:2 gegen Dinamo Zagreb in Vincent Kompanys erstem Königsklassen-Spiel als Trainer.
Chelsea hingegen tat sich in den jüngsten Auftaktspielen schwer. Die Blues verloren 2022 gegen Dinamo Zagreb und konnten nur eines ihrer letzten vier Auftaktduelle gewinnen. Diese Unsicherheiten könnten Bayern in die Karten spielen, zumal die direkte Bilanz klar für die Münchner spricht.
Von den letzten fünf Duellen mit Chelsea gewann Bayern vier, einzig das bittere Finale „dahoam“ 2012 ging nach Elfmeterschießen verloren. Gegen englische Klubs generell haben die Bayern in den vergangenen Jahren überzeugt: Nur eines der letzten elf Champions-League-Spiele gegen Premier-League-Teams ging verloren (1:3 gegen Liverpool 2019), acht wurden gewonnen, zwei endeten remis.
Besonders positiv in Erinnerung bleibt auch der letzte Heimsieg gegen Chelsea im August 2020 – ein souveränes 4:1 in der K.-o.-Phase. Dieses Ergebnis gilt als zusätzlicher Ansporn, wenn es nun erneut zum Aufeinandertreffen kommt.
Eine Schlüsselrolle nimmt Joshua Kimmich ein, der seit Jahren das Mittelfeld auf höchstem Niveau prägt. In den letzten drei Champions-League-Spielzeiten hat er mehr Pässe zum Mitspieler gebracht (2.525) und mehr Chancen kreiert (83) als jeder andere Spieler. Allein in der vergangenen Saison spielte er 219 linienbrechende Zuspiele – ein Beweis seiner außergewöhnlichen Spielkontrolle.
Chelsea, amtierender Klub-Weltmeister, reist mit viel Talent und Ambition nach München, muss sich jedoch erst beweisen. Die unkonstanten Auftritte der Blues zum Start europäischer Wettbewerbe werfen Fragen auf.
Für Vincent Kompany und den FC Bayern geht es am Mittwoch darum, gleich ein Ausrufezeichen zu setzen. Mit Offensivkraft, Heimstärke und Kimmichs Spielintelligenz wollen die Münchner nicht nur gewinnen – sondern Europa einmal mehr zeigen, warum sie zu den gefürchtetsten Kräften in der Champions League zählen.