Schiedsrichter Bastian Dankert hat nach dem Bundesliga-Topspiel Stellung zu der umstrittenen Szene rund um das Tor von Harry Kane genommen und seine Entscheidung ausführlich begründet. Der Treffer hatte für viel Diskussion gesorgt, da Stuttgarts Stürmer Serhou Guirassy im Strafraum zu Boden gegangen war, während Kane den Ball zum Tor verwandelte. Viele fragten sich, ob ein Foul vorausgegangen war – doch Dankert blieb bei seiner klaren Linie.
„Es war kein Stoßen, kein Schlag in den Rücken von Guirassy“, erklärte der erfahrene Schiedsrichter nach der Partie gegenüber Sky. „Ich war mir bei meiner Entscheidung, das Tor zu geben, sehr sicher. Ich habe die Szene direkt gesehen, sie war für mich klar und ich habe sie auch sofort an meinen Videoassistenten weitergegeben, der meine Einschätzung bestätigt hat.“
Dankert betonte, dass die Aktion im Rahmen der üblichen Intensität eines Bundesliga-Zweikampfs lag: „Der Zweikampf war absolut standardmäßig – solche Situationen sehen wir jedes Wochenende. Es gab keinen klaren Kontakt, der einen Foulpfiff gerechtfertigt hätte.“
Diese Einschätzung teilte auch der VAR, der die Szene überprüfte, aber keine Notwendigkeit sah, den Schiedsrichter an den Monitor zu bitten. Damit blieb die Entscheidung auf dem Feld bestehen – das Tor zählte.
„Wir müssen aufpassen, dass wir im Fußball nicht jede kleine Berührung als Foul werten“, fuhr Dankert fort. „Wenn wir diese Situation umkehren und sagen würden, Guirassy fällt und es gibt einen Elfmeter, dann hätten wir ein Problem. Ich glaube nicht, dass irgendjemand im deutschen Fußball das möchte. Körperkontakt gehört nun einmal zum Spiel.“
Der Schiedsrichter hob außerdem hervor, dass Transparenz und Kommunikation mit dem VAR entscheidend sind: „Ich habe sofort signalisiert, dass ich eine gute Sicht auf die Situation hatte. Der Videoassistent hat überprüft, ob es einen klaren Fehler gab – und das war nicht der Fall. Deshalb blieb es bei meiner Entscheidung.“
Auch nach dem Spiel wurde Dankerts Urteil von vielen Experten unterstützt. Einige ehemalige Profis und TV-Analysten bezeichneten die Szene als „robusten, aber fairen Zweikampf“. Kane habe seine Position clever behauptet, während Guirassy zu leicht gefallen sei.
Natürlich gab es auch Gegenstimmen, vor allem aus dem Lager des VfB Stuttgart, wo man die Entscheidung kritisch sah. Trainer Sebastian Hoeneß äußerte sich zwar zurückhaltend, sprach aber von einer „engen Szene“, bei der man „auch anders hätte entscheiden können“.
Unabhängig von der Debatte bleibt Dankerts Haltung konsequent: Fußball lebt vom körperlichen Einsatz, und nicht jeder Kontakt ist ein Foul. Seine klare Linie und seine Argumentation zeigen, wie schwierig es ist, in Sekundenbruchteilen Entscheidungen von solcher Tragweite zu treffen – und wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Schiedsrichter und VAR dabei ist.
Am Ende bleibt festzuhalten: Bastian Dankert stand zu seiner Entscheidung, das Tor von Harry Kane anzuerkennen – und unterstrich damit einmal mehr seine Erfahrung und Standfestigkeit in einem emotional aufgeladenen Klassiker. ⚽🔴