Ein sensationeller archäologischer Fund sorgt derzeit in Europa für Aufsehen: In den österreichischen Alpen haben Forscher ein nahezu vollständig erhaltenes, versteinertes Dorf aus der späten Bronzezeit entdeckt. Das Team des Archäologischen Instituts Innsbruck stieß bei Routineuntersuchungen einer Felswand im Tiroler Oberland zufällig auf die Überreste der Siedlung, die auf etwa 1200 v. Chr. datiert wird.
„Wir konnten zunächst kaum glauben, was wir da vor uns hatten“, erklärte Grabungsleiterin Dr. Helene Kraus am Dienstag. „Die Strukturen der Häuser, Werkzeuge und sogar Haushaltsgegenstände sind so gut erhalten, dass man fast den Eindruck hat, die Bewohner seien gestern erst fortgegangen.“
Besonders bemerkenswert ist laut den Forschern die Tatsache, dass das Dorf offenbar durch einen gewaltigen Erdrutsch verschüttet und später durch mineralreiche Quellen versteinert wurde. Dieses seltene Naturphänomen hat dafür gesorgt, dass Holz, Stoffe und sogar Essensreste in außergewöhnlich gutem Zustand blieben.
Erste Analysen deuten darauf hin, dass es sich um eine kleine Gemeinschaft von etwa 150 Menschen handelte, die in einer frühen Form der Almwirtschaft lebte. Werkzeuge aus Bronze, Keramikgefäße mit Resten von Getreidebrei sowie Schmuckstücke aus Kupfer und Bernstein geben spannende Einblicke in das Alltagsleben der damaligen Zeit.
„Wir stehen erst am Anfang der Untersuchungen, aber schon jetzt ist klar, dass dieser Fund unser Bild der alpinen Frühgeschichte verändern wird“, sagte Prof. Martin Lechner, Experte für prähistorische Kulturen. Geplant sei, die Fundstätte in den kommenden Jahren vorsichtig freizulegen und ein Freilichtmuseum zu errichten, um der Öffentlichkeit den außergewöhnlichen Erhaltungszustand zu zeigen.
Auch die lokale Bevölkerung zeigt sich begeistert. Bürgermeisterin Sabine Oberhofer sprach von einer „einmaligen Chance“ für die Region: „Das wird nicht nur die Wissenschaft, sondern auch den Tourismus nachhaltig prägen. Wir wollen das Dorf unter größtmöglichem Schutz der Natur zugänglich machen.“
Das österreichische Kulturministerium kündigte bereits an, zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Fundstätte abzusichern. Experten vergleichen den Fund in seiner Bedeutung bereits mit den Entdeckungen in Pompeji oder Hallstatt.
Wenn sich die ersten Datierungen bestätigen, könnte das „versteinerte Dorf von Tirol“ zu einem der bedeutendsten archäologischen Funde Europas des 21. Jahrhunderts werden – ein Fenster in eine längst vergessene alpine Zivilisation.
